Ich wollte mich noch einmal zu dem Rechtsextremismus auf Rügen aüßern.
Dieser hat hier eine lange Geschichte. Noch zu Hitlers Zeit sollte in Prora ein Ferienzentrum für Nazis werden als ein sogenanntes "Kraft-durch-Freude"-Bad. Bis heute steht da noch eine riesige, Schrecken erregende Ruine, die an diese Zeit erinnert. Obwohl der Tourismus auf Rügen boomt, will keine etwas mit diesem Monstrum-Gebäude anfangen. Abriss wäre sehr teuer. Umbau ebenso. Und natürlich würden kaum Touristen in einem Gebäude mit solcher Geschichte übernachten oder seine Freizeit verbringen.
Dr Plan der Nazis ist am Ende gescheitert, aber Rügen wird weiterhin von den Rechtsxtremisten als Reiseziel beliebt. Bis 2003 war in Sassnitz der „Club 18“ sehr populär und auch aktiv. Die Polizei konnte mit der Unterstützung des Bürgermeisters den Klub schließen. Es war aber keine einfache Aufgabe. Und die Behörden und Beamten hier haben es nicht leicht, sie werden kaum unterstützt. Ich glaube keiner will wirklich wissen, was hinter den Kullisen passiert. Keiner will einen neuen Skandal. Und keiner will dann Probleme mit den Neo-Nazis haben. Sie sind gefährlich, keiner will sich mit Ihnen anlegen. Alle haben Angst. Körperverletzungen werden immer üblicher. Natürlich ohne einen rechtsextremen Hintergrund. Auch wenn da Hackenkreuze nach einem Überfall auf einen türkischen Laden zu sehen sind, sieht die Polizei keine Hinweise auf einen rechtsextremen Hintergrund der Straftat.
Den Neonazis ist es weiterhin möglich, Treffen und Konzerte zu organisieren. Keiner will sich mit Ihnen anlegen. Es ist einfacher, sich mit denen zu beschäftigen, die gegen Neonazi Veranstaltungen protestieren. So kommt es zu prekären Situationen, wo den Rechtsextremisten viel mehr erlaubt wird, als ihren Gegnern. So war z.B. die Hamburger Wehrmachtsausstellung auf Rügen von den Politikern nicht wilkommen, weil sie Angst vor Gewaltausbrüchen der Neonazis hatten. Sollten wir jetzt auch mit Gewalt drohen, um die Veranstaltungen der Neonazis zu verhindern?
Man müsste endlich mal den ganzen Dreck öffentlich machen und sich offen mit den Problemn außeinander setzten. Bis es aber so weit ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Wahrscheinlich müssen wir solange warten, bis die Neonazis etwas wirklich extremes machen.